Stuttgart (KNA) Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke hat in einem Instagram-Talk mehrfach den Rundfunkbeitrag für die Öffentlich-Rechtlichen verteidigt. In der etwa 100-minütigen Video-Gesprächsrunde warb er am Dienstagabend für mehr Akzeptanz der Zahlung. "Der Rundfunkbeitrag ist ein bisschen wie eine Krankenversicherung. Die zahlt man auch, wenn man quietschgesund ist", sagte der SWR-Intendant, der aus einem Stuttgarter Studio zugeschaltet war. Auch wenn der Vergleich hinke, zeige er, worauf es ankomme. Rund 500 Zuschauer nahmen an dem Live-Event auf den Instagram-Kanälen der ARD und des SWR teil. SWR3-Moderator Constantin Zöller leitete das Gesprächsformat, das nach seinen Worten unter dem Motto "Fragt, was ihr wollt" lief. Gniffke stand Rede und Antwort, auch wenn er gleich die erste Frage zu unterschiedlichen Maßstäben bei Beitragsentlastungen von Studierenden zur späteren Klärung abmoderierte. Der überwiegende Teil der fragenden User kam aus dem Sendegebiet des SWR, überregionale Fragen zum ARD-Programm wurden auch, aber weniger thematisiert. Neben den Rundfunkgebühren hatten die Zuschauer Klärungsbedarf in Sachen lokalem Radio-Empfang, Inhalten für Menschen mit Behinderung, Programm mit Dialekten, Gendern und gemeinsamer Mediathek für alle öffentlich-rechtliche Anstalten. Beim letzten Punkt verwies Gniffke auf seine Zukunftsvision einer großen Plattform für alle öffentlich-rechtlichen Inhalte, wie sie jüngst auch die Länder als Ziel formuliert haben. Auch wenn im Chat die Öffentlich-Rechtlichen gelegentlich schärfer angegangen wurden, blieb der Austausch mit den Gesprächspartnern eher konstruktiv. Der ARD-Chef antwortete ausführlich und erklärte häufig die Aufgaben der Öffentlich-Rechtlichen. Die User zeigten sich dankbar, dass der Intendant sich den Menschen auf diese Weise stelle. Gniffke unterstrich, dass dieses "Instagram Live" keine Eintagsfliege gewesen sein soll. Für ihn sei es ein inspirierender Austausch gewesen. "Die ARD ist für die Menschen da, und genau deshalb möchte ich in den offenen Dialog gehen", sagte er. Er wolle erfahren, was das Publikum bewege. Er stelle sich gerne wieder der Kritik. Moderator Zöller attestierte seinem Intendanten eine authentische Art in dem über eineinhalbstündigen Gespräch, trotz "nicht ganz einfacher" Themen. "Man hat das Gefühl, dass sie das gern gemacht haben", schloss Zöller das über eineinhalbstündigen Gespräch ab.