Leipzig (KNA) MDR-Intendant Ralf Ludwig hat Darstellungen zurückgewiesen, der Sender würde ausgerechnet im Wahljahr 2024 im Rahmen der angekündigten Sparmaßnahmen an investigativen Recherchen sparen. Beim 24. Mitteldeutschen Mediengespräch der Friedrich-Ebert-Stiftung sagte Ludwig am 15. Mai in Leipzig, zum einen würden die angekündigten Sparrunden erst ab 2025 greifen. Zum anderen "wird es nicht weniger Investigation im Programm geben". Es gehe vor allem darum, Doppelstrukturen zwischen den MDR-Zentralen in Leipzig und Halle/Saale und in den drei MDR-Landesfunkhäusern Erfurt, Magdeburg und Dresden abzubauen. MDR-Mitarbeitern, die ihn bei der Veranstaltung mit ihren Forderungen konfrontierten, sagte Ludwig zu, "das vor Ort in den Redaktionen zu diskutieren". Mit Blick auf die Debatte um den Rundfunkbeitrag sieht der MDR-Intendant die Politik in der Pflicht. Wer Beitragsstabilität wolle, müsse den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender entsprechend gestalten. "Ich muss das erfüllen, was die Politik uns als Auftrag vorgegeben hat. Wenn die Politik der Meinung ist, der Auftrag müsse stabil bleiben, muss sie den Auftrag ändern", sagte Ludwig. Das geschehe aber nicht. "Der Auftrag ist wie er ist. Das macht es für mich als Intendant so schwer", so Ludwig. Der MDR will bis 2028 rund 160 Millionen Euro einsparen. Mit 47 Millionen Euro entfällt dabei der größte Anteil auf den Bereich Programm und Produktion. Dabei seien eigentlich zusätzliche Investitionen nötig, beispielsweise um "die Lücke zwischen KiKA und Funk zu schließen", um Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren besser zu erreichen. Das Sparprogramm hatte bereits bei der letzten Rundfunkratssitzung in der vergangenen Woche für Kontroversen gesorgt. Am Montag hatten sich MDR-Mitarbeitende mit einem offenen Brief gegen den Sparkurs positioniert. Der KNA-Mediendienst dokumentiert den offenen Brief und die Replik des MDR in seiner Rubrik "Im Wortlaut".