Kulturstaatsministerin Roth für Erhalt von 3sat

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Berlin/Leipzig (KNA) Kultur- und Medienstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat sich gegen eine Wegfall von 3sat oder ein Aufgehen des Kulturkanals in Arte ausgesprochen. "Ich würde das sehr bedauern", sagte Roth, die sich als "großer Fan" von 3sat bezeichnete, am Mittwoch im Interview mit dem Deutschlandfunk. "Denn tatsächlich glaube ich, als Kulturstaatsministerin sagen zu dürfen und auch zu wollen, dass die Plätze für Kunst und Kultur in den Öffentlich-Rechtlichen ja jetzt nicht so üppig sind", so Roth. Sie habe in der Sache zwar nicht zu entscheiden, da dies Ländersache sei. "Ich setze da sehr auf die verantwortungsvolle Klugheit der Länder", so Roth weiter und betonte, sie sehe hier bei den anstehenden Entscheidungen der Ministerpräsidenten zur Rundfunkreform "noch Spielraum". Gerade jetzt brauche es eine starke Kultur, weil "sie der Sound unserer Demokratie ist", so Roth: "Ich bitte sehr darum, dass bei diesem Reformprozess die Bedeutung von Kunst und Kultur nicht marginalisiert wird." Am Mittwochvormittag hatten 3sat-Unterstützer den in Leipzig tagenden Ministerpräsidenten eine Petition zum Erhalt des Senders übergeben. Die von der Berliner TV-Journalistin Katja Riha initiierte Petition "Rettet 3sat! Rettet unsere Kultur!" nahmen die für Medienpolitik zuständigen Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder, die rheinland-pfaälzische Staatssekretärin Heike Raab (SPD) und der Leiter der Sächsischen Staatskanzlei, Conrad Clemens (CDU) in Leipzig persönlich entgegen. Zu den rund 149.000 Unterzeichnern gehören nach Angaben von Riha auch zahlreiche prominente Namen aus der Kulturszene wie die Regisseure Wim Wenders und Volker Schlöndorff, "Ärzte"-Mitglied Bela B, die Band "Die Toten Hosen", die Autoren Ines Geipel, Elke Heidenreich und Christian Kracht, Schauspieler wie Iris Berben, Sandra Hüller, Sibel Kekilli, Ulrich Matthes und Fabian Hinrichs sowie die Europa-Abgeordneten der Satire-Partei "Die Partei", Martin Sonneborn oder Sibylle Berg. Am Donnerstag (24.10.) soll ab 12.30 Uhr am Veranstaltungsort der Ministerpräsidentenkonferenz, der Kongresshalle am Zoo Leipzig, eine Mahnwache stattfinden, die laut Riha zahlreiche Musikerinnen und Musiker von Leipziger Orchestern und Chören unterstützen wollen. Ein Entscheidung über das Reformpaket für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, das die entsprechenden Vorschläge zu 3sat und Arte enthält, fällt formal erst bei der offiziellen Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag. Die Regierungschefs der Länder tagen aber bereits seit Mittwoch in Leipzig.

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