Britische Zeitung "Guardian" verlässt Online-Plattform X

Schon seit Jahren steht X wegen einem Überhang rechter Inhalte in der Kritik. Nun hat sich der britische "Guardian" entschlossen, die Plattform nicht weiter zu bespielen. Auslöser waren die US-Wahlen.

| KNA Mediendienst

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London (KNA) Die britische Zeitung "Guardian" wird seine X-Konten nicht weiter mit Inhalten bespielen. Das verkündete die Redaktion am Mittwoch in einer Erklärung auf ihrer Webseite. Man habe schon lange Bedenken wegen der Verbreitung rechtsextremer Verschwörungserzählungen und rassistischer Inhalte auf der Plattform. Den Ausschlag für die Entscheidung hätten nun die Erfahrungen rund um die US-Präsidentschaftswahlen in den vergangenen Wochen gegeben. "X ist eine toxische Medienplattform und ihr Eigentümer, Elon Musk, konnte seinen Einfluss nutzen, um den politischen Diskurs zu prägen", so die Redaktion. Die Vorteile einer Nutzung der Plattform würden nun von den Nachteilen überwogen. Nutzerinnen und Nutzer könnten aber die Inhalte der Zeitung weiterhin über X teilen, so der "Guardian". Man werde zudem weiterhin gelegentlich Inhalte der Plattform in die eigene Berichterstattung einbinden. Auch als Recherchetool werde die Plattform weiter zum Einsatz kommen. Für die Reichweite der eigenen Inhalte spiele X aber im Augenblick nur eine untergeordnete Rolle, erklärte die Redaktion. Der "Guardian" verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 80 Accounts, denen etwa 27 Millionen Nutzerinnen und Nutzer folgen. Die Redaktion folgt mit ihrem Rückzug anderen Medienorganisationen, die die Plattform bereits verlassen haben, darunter die öffentlich-rechtlichen US-Angebote National Public Radio und die TV-Senderkette PBS. In Deutschland hatten bislang der Deutschlandfunk, die "Sendung mit der Maus" und das Online-Medium netzpolitik.org. erklärt, X wegen ähnlicher Kritik nicht mehr zu nutzen.

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