Berlin (KNA) Die Produktionsallianz, der Branchenverband der deutschen Film- und Fernsehproduzenten, unterstützt die Verfassungsklage von ARD und ZDF für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Die Länder müssten "endlich der KEF-Empfehlung folgen" und den Beitrag wie vorgesehen auf 18,94 Euro im Monat erhöhen, sagte Produktionsallianz-Vorstandssprecher Björn Böhning am Donnerstag beim Produzententag im Vorfeld der Berlinale in Berlin. Eine Erhöhung des Beitrags habe direkte Auswirkungen auf die Produktionsfähigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "Ich habe großes Verständnis für den Gang nach Karlsruhe", sagte Böhning. Kritik der Länder, die im November 2024 eingereichte Klage von ARD und ZDF sei verfrüht und habe die im Dezember vorgestellte Neuregelung der Rundfunkfinanzierung nicht abgewartet, wies Böhning zurück: "Jeder CEO, jeder Geschäftsführer eines kommerziellen Unternehmens hätte schon aus Haftungsgründen genau so gehandelt". Die Finanzierungskommission KEF hatte im Februar 2024 eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags von heute 18,36 auf 18,94 Euro ab 1. Januar 2025 empfohlen. Dies hatten die Länder nicht umgesetzt. Derzeit befindet sich ein neuer Staatsvertrag in Abstimmung, in dem die Länder das Finanzierungsmodell leicht verändern. Nach dieser Planung soll die KEF eine neue Beitragsempfehlung für die Zeit ab 2027 vorlegen, die mögliche Einsparungen durch die laufenden Reformmaßnahmen einberechnet. Bis dahin sollen ARD, ZDF und Deutschlandradio zu ihrer Finanzierung auf bestehende, aber gesperrte Rücklagen in Höhe von rund einer Milliarde Euro zurückgreifen dürfen.