Zeigen, was ist - "Arte Reportage" feiert die 1.000. Sendung

Von Joachim Huber (KNA)

KULTUR - Seit 20 Jahren zeigt die Sendung "Arte Reportage" das Leben in allen denkbaren Weltrichtung. Nun wird die 1.000. Ausgabe mit vier Sondersendungen zum Nahen Osten zelebriert.

| KNA Mediendienst

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Foto: Arte/KNA

Berlin (KNA) Arte steht für Dezenz und Eleganz. Der Kulturkanal will sein Publikum mehr verführen als überwältigen. Also wird die eigene Programmleistung oft auf verspielte Weise angepriesen. Aber hier und jetzt ist es mit dieser Zurückhaltung vorbei. Hier und jetzt meint in diesem Fall die "Arte Reportage", seit geschlagenen 20 Jahren mit 1.000 Sendungen und 2.000 Reportagen im Programm. Der Sender nutzte die Berlinale, um am Donnerstag bei einem Pressegespräch das vielfach preisgekrönte Magazin zu bilanzieren und zugleich in dessen Zukunft zu schauen. "Arte Reportage" schaut seit 2004 in sehr verschiedene Weltgegenden, immer mit dem Anspruch, "von den Erschütterungen der Welt zu berichten, von den großen Ereignissen ebenso wie von den blinden Flecken der Berichterstattung", wie es in der Pressemappe heißt. Und Anspruch heißt dann auch, dass die Reportagen vor Ort entstehen, auf Augenhöhe mit den betroffenen Frauen, Männern und Kindern, die Krieg und Migration erfahren, aber eben auch Resilienz zeigen, um Lösungen zu finden, Widerstand zu leisten und Träume von einer anderen, besseren Welt zu träumen. "Arte Reportage" schminkt die Welt nicht schön, das Magazin zeigt, was ist. In den 20 Jahren seit dem Start haben sich redaktionelle und thematische Linien herausgebildet, konnten Autorinnen und Autoren ihre Handschriften entwickeln. "Arte Reportage ist auch eine Schule", sagen die Verantwortlichen stolz. Einer, der in und mit dieser Schule aufgewachsen ist, ist Marcel Mettelsiefen. Mit dem Grimme-Preis 2015 für "Syrien: Die Kinder von der Front" ausgezeichnet und 2017 mit "Watani: My Homeland" für den Oscar nominiert, nimmt der Reporter in einer der vier "Reportage"-Sonderausgaben im März das Thema auf, das ihn schon 2014 beschäftigte. Stellte er damals das Leben syrischer Kinder in den Mittelpunkt, so wird er am 15. März um 17.25 Uhr zunächst über seine Arbeit in Syrien und dann über die Kinder berichten, die er damals in Aleppo gefilmt hat und die heute als junge Erwachsene in Deutschland leben. Auch der Beitrag von Manon Loizeau und Vladimir Vasak spannt einen Bogen. Die erste Ausgabe von "Arte Reportage" überhaupt stammte von der britisch-französischen Journalistin und schilderte die Situation in einer Entbindungsstation in Grosny. 21 Jahre später, am 8. März, präsentieren Loizeau und Vasak ihren neuen Film "Georgien: Der zerplatzte Traum von Europa?" Darin äußern pro-europäische Georgier ihre Angst, dass ihr Land dasselbe Schicksal erleiden könnte, sich von einer Demokratie in eine Autokratie verwandelt. Syrien, Georgien, das sind nur Beispiele für die Wegmarken, die "Arte Reportage" immer am Samstag in seinem Programm gesetzt hat und weiter setzen will.

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